Photovoltaik-Anlagen können nicht nur als Parkplatzüberdachung für Schwimmbäder dienen, sie können auch durch verschattete Bereiche das Schwimmbad selbst aufwerten.
Die Gridparity AG, Anbieter von Photovoltaik-Systemen für die Überdachung von Flächen, hat Photovoltaik-Konzepte für Schwimmbäder entwickelt. Laut Erich Merkle, Vorstand der Gridparity AG, ermöglichen neue Innovationen in der Solarbranche immer bessere und architektonisch ansprechende Lösungen für eine in die Infrastruktur integrierte Erzeugung von Solarstrom. Hinzu käme: Solche Photovoltaik-Anlagen finanzieren sich oftmals durch die Energiegewinnung selbst. Auch passende Finanzierungen stehen wie die BEG-Kredite der KfW mit attraktiven Konditionen auch für kommunale Gebäude und Einrichtungen schon zur Verfügung.
Photovoltaik-Anlagen können in Schwimmbädern unterschiedliche Flächen belegen und verschiedene Funktionen erfüllen. Eine naheliegende Lösung sind Carportanlagen für die Überdachung der vorhandenen Parkflächen. Das Freizeitbad AquaMagis in Plettenberg hat über 100 Parkplätze mit PV-Carports überdacht. Die semitransparenten Doppelglasmodule dienen als Dach und lassen ausreichend Licht durch, damit keine dunklen Höhlen entstehen. Die 660 PV-Module produzieren jährlich über 650.000 kWh Strom, den der Betreiber direkt im Schwimmbad nutzt. Somit kann er laut Gridparity seine Stromrechnung um jährlich über 140.000 Euro reduzieren. Dadurch macht sich die Investition in zirka 4 Jahren bezahlt.
Photovoltaik als Schattenspender
Die Außenbereiche von Freibädern, insbesondere die Plansch- und Kinderschwimmbecken, sind an extrem heißen Sommertagen nur eingeschränkt nutzbar. Denn durch die Sonneneinstrahlung und die Hitze bestehen gesundheitliche Gefahren für die Kinder. Die Gemeinde Balingen setzte sich mit der Gridparity AG in Verbindung, um Lösungen für dieses Problem zu diskutieren. Das von den Ingenieuren der Gridparity AG entwickelte Lösungskonzept basiert auf semi-transparenten Doppelglasmodulen, die eine hohe Transparenz aufweisen und durch das Licht-Schattenspiel eine attraktive Fläche bilden sollen. Solche PV-Verschattungen können ein Planschbecken überspannen oder im Nebenbereich geschützte Aufenthaltsräume schaffen.
Die Dachkonstruktionen bestehen in beiden Fällen aus mehrfach mit Holzschutz behandelten Leimbinderbalken. Diese setzt man auf verzinkte Stahlrohre auf. Die elektrischen Verbindungen werden in diesen Rohren sicher in die Kabelkanäle im Erdreich geführt.
Wirtschaftlichkeitsberechnung für Photovoltaik-Konzepte für Schwimmbäder
Wirtschaftlich sind solche Photovoltaik-Konzepte für Schwimmbäder interessant, weil sich diese Aufwertung des Schwimmbads durch den Stromertrag selbst finanzieren kann. In der folgenden Tabelle sind die Kosten von 23.000 Euro für die Kinderpool-Überdachung und 37.000 Euro für ein langes Schattendach dem Stromertrag gegenübergestellt. Der Stromertrag hängt von der Art der verwendeten PV-Module ab. Verwendet man welche mit höherer Transparenz, ist der Stromertrag geringer.
Leistung | Kosten | Stromertrag | Erlös | |
Pultdach Kinderpool, 5% Transparenz | 22,5 kW | 23.000 € | 24.150 kWh/a | 4.830 € |
Pultdach Kinderpool, 40% Transparenz | 15,0 kW | 23.000 € | 15.750 kWh/a | 3.150 € |
Schattendach, 5% Transparenz | 27, 0 kW | 37.000 € | 28.350 kWh/a | 5.670 € |
Die angesetzten Kosten hat GridParity ohne Installation berechnet, da die Bausätze aus leicht zu verbindenden Teilen bestehen. Daher könne auch eine städtische Bautruppe die Montage durchführen, was zu geringen Kosten führe. Beim Eigenverbrauch sparen die Schwimmbäder rund 0,20 Cent/kWh. Wird auch der Überschuss zu Marktpreisen von rund 0,20 Cent/kWh vergütet, ergeben sich im Fall der Kinderpool-Überdachung jährliche Einnahmen von 3.150 bzw. 4.830 Euro. Im Fall des Schattendaches sind es 5.670 Euro. Die Investitions- und Finanzierungskosten amortisieren sich daher ohne Installationskosten in 6 bis 7 Jahren.
Veröffentlicht im Solarserver unter: https://www.solarserver.de/2024/01/25/photovoltaik-konzepte-fuer-schwimmbaeder/
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